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In unserer Praxis wird neben Affolter, Fröhlich, Frostig und Piaget  überwiegend mit der sensorischen Integrationstherapie nach dem Konzept von Prof. Jean Ayres, kalifornische Ergotherapeutin und Gründerin der sensorischen Integrationstherapie und ihrer weiteren Entwicklung behandelt.

Es handelt sich um ein ganzheitliches Therapiekonzept. Die Schwerpunkte liegen auf der Neurophysiologie, der Psychologie und der Pädagogik. Zu Beginn der Therapie wird am schwächsten Punkt der Entwicklung angesetzt. Das heißt, es wird bei der Störung angefangen, die entwicklungsgemäß am weitesten zurückliegt. Mit anderen Worten: Das Kind wird auf der Entwicklungsstufe abgeholt, auf der es sich gerade befindet.

Bis zum 11./12. (+/-) Lebensjahr können die Erfolge der Therapie integriert werden. Je besser das Kind von seiner Problematik abgelenkt wird, desto schneller tritt die gewünschte Integration ein. Ab einem bestimmten Alter wird nicht mehr integriert, sondern nur noch geübt. Ausnahmen bilden zum Beispiel Kinder mit frühkindlichen Hirnschädigungen. Sie benötigen Übungen mit viel Anleitung. Ebenso bei besonders unsicheren, beziehungsweise ängstlichen Kindern, die vorübergehend mehr angeleitet werden müssen.

Die sensomotorische Entwicklung des Kindes schreitet unaufhaltsam fort, vorhandene Störungen können bis zu einem bestimmten Punkt mit der Zeit kompensiert werden. Auch wenn es zeitweise den Anschein hat, diese Störungen würden durch die ständigen Wiederholungen in den Hintergrund treten, merkt man doch, dass sie noch existieren, wenn es komplexer wird. Sie führen zu Verhaltensauffälligkeiten.

Eine sehr wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Therapie ist es, zuerst eine gute Vertrauensbasis zum Kinde/Jugendlichen aufzubauen. Begierde und Interesse sollten geweckt  werden, damit es möglichst gut motiviert ist. Motivation ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Therapie.

Der Alltag eines Kindes sollte darin bestehen, dass alles, was es sich vornimmt, mit Leichtigkeit bewältigt werden kann. Dadurch entstehen Begeisterung, Erforschungsdrang und Lernbegierde. Wenn nicht, wird sich das Kind der misslungenen Situation entziehen, das Selbstvertrauen wird instabil, das Verhalten auffällig. Viele entwickeln Blockaden und manche begeben sich in gefährliche Situationen, ohne dies zu bemerken. In diesen Fällen ist eine Therapie indiziert.

Während der Therapie bewegt sich das Verhalten meistens von einem Extrem ins Andere. Das Kind sammelt noch Erfahrungen, aber früher oder später wird sich das Verhalten in der Mitte einpendeln, mit den dazugehörigen feinen Nuancen.

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